Focus (OmU, 2015)

Will Smith als Meisterdieb klingt zunächst nach dem großen Blockbusterkino, das sich jedermann wünscht. Umso enttäuschender ist dann das Ergebnis. Smith spielt Nicky Spurgeon, einen professionellen Trickbetrüger. In einer Bar lernt er Jess Barrett (Margot Robbie) kennen, die ihn verführt und anschließend auszurauben versucht. Nicky gibt Jess einen Crashkurs und erklärt ihr, sie dürfe nie das Wesentliche aus dem Blick verlieren. Jess lernt schnell und wird bald Teil von Nickys Gaunerteam, der die Raubzüge professionell abwickelt. Keines der ergaunerten Stücke wird behalten, sondern gleich weiterverkauft. Als die Beiden  jedoch Gefühle füreinander entwickeln, beendet Nicky ihre Zusammenarbeit. Drei Jahre später arbeitet Nicky für den Motorsport-Milliardär Rafael Garriga (Rodrigo Santoro), dem nur das Team des australischen Geschäftsmann McEwen (Robert Taylor) im Weg steht, um die Meisterschaft für sich zu entscheiden. Nicky gibt vor, aus Garrigas Team geschmissen worden zu sein und will McEwen eine gefälschte Variante einer Treibstoffverbrennungsalgorithmussoftware verkaufen. Diese führt den Fahrer durch das Anzeigen falscher Werte in die Irre und macht sein Auto dadurch während des Rennens um ein paar Zehntelsekunden langsamer. Tatsächlich verkauft er jedoch die echte Software hinter Garrigas Rücken an alle Konkurrenten. Bei einer Party vor dem Rennen trifft er erneut auf Jess, die nun anscheinend Garrigas Freundin ist. Ihre Gefühle füreinander entfachen erneut, sodass sie letztlich wieder zusammenkommen. Doch nichts ist so wie es scheint und Garriga ist alles andere als begeistert als er vom Verkauf seiner Software erfährt.

Nicky (Will Smith) gibt Jess (Margot Robbie) einen Crashkurs im Stehlen - © Warner Bros. Germany
Nicky (Will Smith) gibt Jess (Margot Robbie) einen Crashkurs im Stehlen – © Warner Bros. Germany
Schwach und uninspiriert

Leider ist FOCUS dann doch nur ein recht gewöhnlicher Heist-Movie ohne besondere Note. Allein schon wie sich Nicky und Jess treffen, wirkt zu einstudiert. Jess ist sofort begeistert auf einen alten Hasen im Diebesgeschäft zu treffen und lässt alles stehen und liegen um vom großen Meister zu lernen. Das wäre noch halbwegs plausibel, wenn Margot Robbie ihre Rolle nicht als eine Mischung aus rebellischem Teenager und naivem Blondchen anlegen würde. Auch Nickys Interesse ist nicht ganz nachvollziehbar. Seine kriminellen Geschäfte laufen gut, warum sollte er diese durch eine neue Person im Team, eine „Diebespraktikantin“, gefährden? Dem Film gelingt es nicht so wirklich, die Diebe als „die Guten“ darzustellen (wie z.B. in der OCEAN’S-Reihe). Sie bestehlen nicht in Robin-Hood-Manier nur die Reichen, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes den Mann von der Straße. Daher hat man auch nicht besonders viel Mitleid, wenn die Protagonisten leiden.

Garriga (Rodrigo Santoro) - © Warner Bros. Germany
Garriga (Rodrigo Santoro) – © Warner Bros. Germany

Der Rest verfolgt den gängigen Heist-Movie-Klischees: Dieb verliebt sich in Dieb, Dieb betrügt Dieb, überraschender Wendepunkt kurz vor Schluss… Das offene Ende lässt vieles ungeklärt. Ohnehin endet der Film abrupt und ohne klare Message. Der Film ist Durchschnitt, ganz nett und wohl nur etwas für eingefleischte Fans von Will Smith oder Margot Robbie.

(3/6)

Trailer: © Warner Bros. Germany

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