E.T. the Extra-Terrestrial (OmU, 1982)

Denkt man an Außerirdische im Film fallen einem kleine grüne Männchen, schleimige Monster oder gigantische Stahlroboter ein. Alle haben eines gemeinsam: Sie sind gekommen um die Erde zu vernichten. Doch es gibt auch die Filme über friedliche Außerirdische und zu diesen zählt ohne Zweifel E.T. Der landet zusammen mit seinen Artgenossen in einem Wald in Kalifornien. Als plötzlich Regierungsbeamte auftauchen, müssen die Außerirdischen überstürzt fliehen, doch einer ihrer Gefährten schafft es nicht rechtzeitig zurück zum Schiff. Der verängstigte Alien sucht Unterschlupf in einem Schuppen. Dort findet ihn der zehnjährige Elliott (Henry Thomas) und lockt ihn ins Haus. Kurze Zeit später stellt er E.T. auch seiner Schwester Gertie (Drew Barrymore) und Bruder Michael (Robert MacNaughton) vor. Ihrer Mutter (Dee Wallace) gegenüber verheimlichen sie den ungewöhnlichen Hausgast. Nachdem Gertie E.T. das Sprechen beibringt, äußert dieser sein Heimweh und möchte „nach Hause telefonieren“. Die Kinder versuchen dem Außerirdischen dies zu ermöglichen, doch die Regierungsbeamten haben inzwischen herausgefunden, wo sich E.T. versteckt hält und möchten ihn zu Forschungszwecken einfangen.

Umgang mit dem Fremden

Es gab einige Theorien, die in E.T. eine christliche Botschaft vermuteten. Wahrscheinlich, weil E.T. wie Jesus vom Himmel zu den Menschen kommt und dann wieder gen Himmel fährt. Steven Spielberg hat diese Annahme schon dementiert (→ Imdb), aber auch ohne christliche Allegorie erzählt uns E.T. über den Umgang mit dem Fremden. Und wir leben aktuell in Zeiten, in denen viele Angst vor dem Fremden haben. Angst vor Überfremdung, Angst vor der „Islamisierung des Abendlandes“, Angst vor anderen Religionen. Hier zeigt uns der Film großartig, wie man mit dem Fremden – in diesem Fall einem Alien – umgehen sollte. Zaghafte Neugier ist hier der Schlüssel zum Erfolg, im Film wie auch in der Realität.

Im Schuppen neben dem Haus... - © United International Pictures (UIP)
Im Schuppen neben dem Haus… – © United International Pictures (UIP)
Kindliche Neugier gepaart mit großartigem Score

Der Film beginnt mit Rascheln und Kratzen im Unterholz. Man sieht ein Raumschiff und kleine Männchen, die Grünzeug klauen. Kein Off-Kommentar, keine Erklärung, die eventuell Handlungspunkte vorwegnimmt, wie man das aus dem Kino der Jetztzeit kennt. Nein, lange Zeit wird nicht gezeigt, wie E.T. und seine Alienkollegen aussehen. Und so geht es weiter: Pluspunkt reiht sich an Pluspunkt. Der Cast ist unfassbar süß und sympathisch. Gleiches gilt für den Außerirdischen E.T., der „echt“ aussieht. Kein charakterschwaches CGI-Alien mit makelloser Haut, das waren noch Zeiten. Nicht umsonst taucht der Film immer wieder in den Listen mit den besten Filmen aller Zeiten auf.  Der oscarprämierte Soundtrack von John Williams geht sofort ins Ohr und bleibt da auch eine Weile. Trotz einiger weniger Logiklöcher, die man am besten nicht groß hinterfragen sollte, ist E.T. ein Blockbuster für Jung und Alt. Das Finale ist zum Rotz und Wasser heulen, so schön-traurig ist es. Und wenn das ein Film schafft, der bereits über 30 Jahre auf dem Buckel hat, dann gehört er zu Recht zum Kanon.

(5/6)

Trailer: © Universal Pictures

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