Captain America: The Winter Soldier (OmU, 2014)

Da hat man schon den Eindruck die Macher wollten etwas wiedergutmachen. Nach dem von Kritik und Publikum als enttäuschend empfundenen ersten Abenteuer von Captain America musste das Publikum von der Wichtigkeit des patriotischen Superhelden überzeugt werden. Nach seinem fast 70-jährigen Kälteschlaf versucht Steve Rogers aka Captain America (Chris Evans) immer noch mit den Gegebenheiten der Jetztzeit umzugehen. Seine Freundin Peggy Carter (Hayley Atwell) ist inzwischen gealtert und seine letzte Verbindung zu seinem Leben vor dem Kälteschlaf. Beim Ausdauertraining freundet sich Rogers mit dem ehemaligen Fallschirmsoldaten Sam Wilson (Anthony Mackie) an. Kurz darauf befreit Rogers mithilfe von Black Widow (Scarlett Johansson) und weiteren Agenten ein besetztes Spezialschiff von S.H.I.E.L.D., doch während der Mission erkennt er, dass seine Partnerin eine eigene Mission hat und die Daten des Schiffscomputers auf einen Datenträger herunterlädt. Zurück im Hauptquartier äußert Steve seinen Unmut darüber gegenüber Fury (Samuel L. Jackson), der ihn kurz darauf in eine streng geheime Operation einweiht. Als Fury später den Datenträger untersuchen will, verweigert ihm das Computersystem den Zugang. Er wendet sich an Alexander Pierce (Robert Redford), seinen alten Freund, Vorgesetzten und Mitglied des Weltsicherheitsrates, und bittet ihn, die geplante Operation vorübergehend zu stoppen, bis weitere Erkenntnisse vorliegen. Kurz darauf wird Fury von einem Killerkommando in dessen Auto gejagt, doch er kann entkommen und flieht in Rogers Apartment. Dort übergibt er diesem den Datenträger. Fortan versuchen Black Widow und Captain America das Geheimnis um die Daten zu lösen und stoßen dabei auch eine Verschwörung und einen alten Bekannten – den „Winter Soldier“.

Filmstill aus CAPTAIN AMERICA: WINTER SOLDIER - Der "Winter Soldier" - © Marvel/Disney
Der „Winter Soldier“ – © Marvel/Disney
Lauter ist nicht besser

Auch wenn man spürt, dass in diesem Film wesentlich mehr Wert auf Detail und Storytelling gelegt wurde, wirkt das zweite Abenteuer von Captain America ziemlich überladen. Man ist förmlich von einem Extrem ins andere gekippt. Nun darf Captain America in packenden Stunts zeigen, was er wirklich kann. Obwohl die Macher versuchten möglichst wenig CGI-Effekte zu verwenden, wirkt besonders das Ende wie eine gigantische, unrealisische Special-Effects-Materialschlacht, die wenig Herz hat. Zugegeben, die Story ist packend und hat wesentlich mehr Zwischentöne zu bieten als noch im ersten Teil. Das liegt zum einen an Neuzugang Sam Wilson/Falcon, zum anderen an der Rückkehr eines alten Bekannten, aber auch am stärkeren Fokus auf die Beziehungen der einzelnen Figuren untereinander.

Szenenbild aus CAPTAIN AMERICA: THE WINTER SOLDIER - Sam Wilson aka der Falcon (Anthony Mackie) - © Marvel/Disney
Sam Wilson aka der Falcon (Anthony Mackie) – © Marvel/Disney
Schau, schau!

Punkten kann der Film definitiv mit seinen Schauwerten. Captain America darf selbstständig und vielseitig kämpfen, auch wenn mit zunehmender Länge die blitzschnell geschnittenen Kampfszenen einer Reizüberflutung gleichkommen. Der Showdown zwischen dem „Winter Soldier“ und Steve ist theatralisch und fast schon kitschig. Steves Motivation ist hier auch nicht mehr nachvollziehbar. So wirft er (mehrfach im Film) mitten im Kampf sein Schild und/oder seinen Helm weg. Sieht vielleicht cool aus, ist aber taktisch unklug. Wer Logiklöcher sucht, wird auch massenhaft fündig. Waffen oder sonstige technischen Hilfsmittel tauchen aus dem Nichts auf genauso wie Gegenspieler und trotz massivem Kugelhagel wird niemand ernsthaft verletzt.

(4/6)

Trailer: © Disney/Marvel

5 thoughts on “Captain America: The Winter Soldier (OmU, 2014)

  1. Also nach Logiklöchern sollte man bei Marvel eh nicht suchen^^ Aber von allen Filmen aus dem Universum ist der hier auf jeden Fall einer der besten! Spannend, aktuell und vor allem coole Action!

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